Limpertsberg

Kemper 1955 IV/65

Disposition
I Hauptwerk C-g’’’

Bourdon 16’
Prinzipal 8’
Lieblich Gedackt 8’
Strichflöte 8’
Oktave 4’
Gemshorn 4’
Nasard 2 2/3’
Rauschpfeife 2 fach
Mixtur 6-8 fach
Cornet 5 fach 
Trompete 16’ 
Chamade 8’ 
Trompete 8’ 
Tremulant

II Kronpositiv

Flöte 8’ 
Spitzgedackt 8’ 
Rohrflöte 4’ 
Prinzipal 2’ 
Oktävlein 1’ 
Sesquialter ab g 2 fach 
Zimbel 5 fach 
Cromorne 8’ 
Tremulant

III Schwellwerk

Quintade 16’
Prinzipal 8’
Voce Umana (schwebend) 8’
Spitzgambe 8’
Rohrflöte 8’
Oktave 4’
Koppelflöte 4’
Nasat 2 2/3’
Waldflöte 4’
Terz 1 3/5’
Cornet 3 fach
Mixtur 4-6 fach
Fagott 16’
Oboe 8’
Trompete 8’ 
Clairon 4’ 
Tremulant

IV Schwellwerk

Dulzgedackt 16’ 
Salicet 8’ 
Nachthorn 8’ 
Schwebung 8’+4’ 2 fach 
Flautino 4’ 
Piccolo 2’ 
Quinte 1 1/3’ 
None 8/9’ 
Mixtur 4 fach 
Englisch Horn 8’ 
Tremulant 
Chamade (Transmission I) 16’ 
Chamade (Transmission I) 8’ 
Chamade (Transmission I) 4’

Pedal C-f’

Prinzipal 16’ 
Untersatz 16’ 
Zartbass 16’ 
Quinte 10 2/3’ 
Oktave 8’ 
Gemshorn 8’ 
Bourdon 8’ 
Flöte 4’ 
Oktave 2’+4’ 
Weitgedackt 2’ 
Rauschpfeife 3 fach 
Mixtur 4 fach 
Bombarde 32’ 
Posaune 16’

Trompete 8’ 
Englisch Horn 4’ 
Chamade (Transmission I) 8’ 
Chamade (Transmission I) 4’

Spielhilfen :
Normalkoppeln, Superkoppeln
(ausgebaut bis g’’’’) : Super IV-I,
Super IV-II, Super IV-III, , Super
IV-IV Super I-P, Super II-P, Super
III-P, Super IV-P Subkoppeln :
Sub IV-IV 
Registerschweller, Jalousieschweller
III und IV 
24 Setzerkombinationen in 3
Gruppen (3x8), 8
Pedalsetzerkombinationen 
Absteller : Alle Zungen, Zungen
einzeln, Registerschweller 
Manuale Kegelladen, Pedal
Taschenladen,
elektropneumatische Traktur

 

Die erste Orgel für die im Jahre 1913 fertiggestellte Pfarrkirche von Limpertsberg wurde 1920 von der Firma Stahlhuth aus Aachen- Burtscheid geliefert. Geschäftsführer war zu der Zeit ein Herr Georges Haupt, der einige Jahre später eine Stahlhuth-filiale in Lintgen eröffnen sollte, welche das ganze Land mit Orgeln belieferte. Die Stahlhuth-Orgel hatte 30 Register auf 2 Manualen und Pedal. Als nach dem zweiten Weltkrieg der Wunsch nach einer grösseren und vor allem einer der Orgelreform angepassteren und somit vielseitigeren Orgel laut wurde, waren die Tage der Stahlhuth-Orgel gezählt. Im Jahre 1955 war es dann soweit: Das neue Werk der Firma Kemper aus Lübeck wurde eingeweiht.

Initiator, Disponent und tatkräftiger Mithelfer beim Aufbau der Orgel war Dr. med. Hubert Meyers, der zu Lebzeiten und durch ein Legat noch nach seinem Tode für das Instrument eintrat. 
Das Werk verteilt sich auf vier Manuale und Pedal : 
I Hauptwerk nach klassischem Muster mit einer vielchörigen, hochliegenden Mixtur und Chamade 8’ 
II als Kronpositiv unter dem Gewölbe, weil zur Zeit der Erbauung der Orgel ein Rückpositiv nicht genehmigt wurde. Die Klangausstrahlung ist phänomenal, doch ist das Kronpositiv während der ganzen Heizungsperiode wegen der sich unter dem Gewölbe ansammelnden Hitze und der dadurch eintretenden Verstimmung kaum benutzbar. 
III Schwellwerk ist ein eher romantisches Werk mit (mittlerweile) kräftigen Zungen und einem soliden 8’ Fundament. Leider ist die Klangabstrahlung aus dem hinteren Teil der Orgel nicht sehr gut. 
IV ist ein Echo-Schwellwerk mit Schwebung und verschiedenen Farbregistern. 
Das Pedal besitzt ein kräftiges Fundament auf 16’ Lage. Die Windladen der Manualwerke sind Kegelladen, indes die Windladen des Pedals als Kemper’sche Taschenladen ausgeführt sind. 1982 erhielt die Orgel einen neuen Spieltisch der Firma Heuss und 1998 wurde die Orgel von der Manufacture d’orgues luxembourgeoise (G. Westenfelder) aus Lintgen überholt, wobei verschiedene Änderungen an der Disposition durchgeführt wurden. 
Im Frühjahr 2006 wurde die unbefriedigende Trompete 8’ aus dem dritten Manual durch ein besseres Trompetenregister ersetzt. Die Arbeiten wurden von der Firma Mayer aus Heusweiler ausgeführt. Das ebenfalls sehr schwache Clairon 4’ im Hauptwerk wurde 2007 durch eine bessere Trompete 8’ ersetzt.

Im Zuge der Kirchenrenovierung Anfang 2013 wurde das Werk teilweise abgebaut und die Gelegenheit benutzt, einige klangliche Verbesserungen durchzuführen. Die Quintade im Kronpositiv wurde durch eine überblasende Flöte ersetzt, die Hornpfeife im 4. Manual durch eine normale Mixtur und schliesslich musste der kaum brauchbare Dulzian 16' im Pedal einer Bombarde 32' weichen. Der Prinzipal 16' im Prospekt wurde mit Bärten versehen und die Aufhängung der Chamade vollständig neugebaut.

Diese Arbeiten wurden von der Firma Mayer aus Heusweiler im Saarland durchgeführt.

 


Audiobeispiel:

 

Georg Friedrich Händel, Ombra mai fu aus Xerxes
Organist: Patrick Colombo, 2007